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Vienna - Anzenberger gallery (eng)

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Minyo in Anzenberger gallery

MinyoBox


 

Begrüßungsworte zur Eröffnung der Ausstellung von Minyó Szert Károly

Wien, den 23. November 2011

 

Ist es nicht wunderbar, dass man heutzutage mit einem Handy so viel machen kann? Navigation, Musik, Fotografieren, Emails senden, sich vernetzen und vieles andere mehr…Vollkommene digitale Geräte, präzise Technik, vom Menschen fast unabhängig funktionierende blitzschnelle Prozessoren und ratternde Festplatten…

Doch das ist nicht die Welt des Minyó Szert Károly. Zum Fotografieren nimmt er sich – auf den ersten Blick scheint das etwas dadaistisch – ein Fahrrad! Er ist gewissermaßen ein Konterrevolutionär der Fotografie, ein Rebell, ein künstlerischer Geisterfahrer, der auf der digitalen Autobahn gegen den Verkehr radelt. Er ist ein Fotograf, der die Kombination von Mensch, Material und Fahrrad der Kombination von Linse, Prozessor uns Festplatte vorzieht.

Und warum? Damit er (und manchmal wir als Betrachter) bei der Geburt eines Bildes, eines fotografischen Objekts, hautnah dabei sein können, damit der Prozess der Geburt, die Geburtsstunde des Bildes – und nicht nur das Abgelichtete – festgehalten werden kann. 

Genau das geht nämlich in der digitalen Miniaturwelt der High-tech-Geräten verloren. Der Hand-made-Stil des Minyó Szert Károly ist von Natur aus mit Unvollkommenheit verbunden, was jedoch gleichzeitig den Reiz seiner Bilder ausmacht. Das ist mit Sicherheit näher am Menschen. Der Mensch – so glauben ja viele – ist selbst ein Hand-made-Produkt (oh Gott…), und von Natur aus unvollkommen, oder anders ausgedrückt ungleich, vielfältig, vielschichtig, die Verkörperung der viel zitierten Diversität.

Der moderne Derwisch, Minyó Szert Károly, verein in seiner Arbeit die technische Tradition und die Experimentierlust, und ist dabei keineswegs ein verlorener Künstler. Die erarbeitete Licht-Fahrrad-Technologie und die Performances machen sein Werk und dessen Entstehungsgeschichte zu einem public event, „die Galerie wird zur Dunkelkammer” – wie er es selbst formuliert. Fotografie als Ereignis.

Letzten Endes entsteht in dieser Kammer eine Gemeinschaft mit dem Publikum, wodurch er auch große Verdienste für die Fotokunst als solche leistet. 

 

Dr. Márton Méhes

Direktor of the Collegium Hungaricum Vienna

 

 


 

Details from the Anzenberger gallerys site:

"Anzenberger Gallery is pleased to present the exhibition „HandMade“ of works by the Hungarian artist Minyó Szert Károly (*1955 New Delhi),

 Minyó Szert Károly for example uses different and unusual kinds of backing material (background) for his handmade shadow-pictures like wood, flake board, cardboard, etc. aswell as his own produced emulsion. So does Christopher Mavrič, his street-photographs are developed on ceramic tiles, and Rui Vilela works with painting-over historical photographs referring to an event that occurred in the late 19thcentury in Berlin. Every project, though speaking of its own individual story, also shares one approach: to constitute the illusion of photography appear like painting, or give photography a pictorial attendance.

 

Minyó will hold a special performance with his light-bike on the evening of the opening of the exhibition. With the transformation of one Gallery room into a darkroom he allows the audience a fascinating insight into the process of developing a photograph in an absolutely extraordinary way. The other exhibited photographic paintings of the artist – a retrospective selection combined with new artworks - sometimes leave the spectator in the dark; sometimes one is confronted with quite simple themes, most of them seem to be seen through translucent glass, like people taking the stairway, a dancing couple, a black dog, a chair, spoons or a bike – as in his Minyó-Boxes. Minyó creates attention with what he does; he makes the observer start to ask questions about his work." 

 

Minyo in Anzenberger gallery

MinyoBox