Szövegek

Ármin Tillmann (english and deutsch)

In English:

The lightworks of Minyó Szert are fantasy-documents formed from avant-guard impulses, turning the deposits of the present into the layers of the past. His built, analogous pictures are not ordinary light/shadow-archives, but atmospheric intensities of the sediments of an age. 

 

The emotional-cognitive tension of Minyó's works arises from an interwoven texture of paradoxes:


How the simultaneity of the non-simultaneous could be fixed?


Does an archeology of the present moment exist?


How can a photographic presence in a past future be produced, actualized through the viewer’s presence? 

 

During the observation of Minyó’s built pictures, we are moving away from the linear, comparative experience of reality of the Western culture. The author builds his new panel pictures with an analogue technique rarely used today in which we neither compare something to something, nor we identify ourselves with a work, but we are drawn into the microcosmos of the pictures.

 

Excerpts from the text Apocryphal Presence, written by Ármin Tillmann


Auf Deutsch:

Die von avantgardistischen Impulsen ausgehenden Lichtwerke von Károly Minyó Szert sind aus den Ablagerungen der Gegenwart zur Vergangenheit geschichtete Phantasiedokumente. Die gebauten analogen Bilder von Minyó Szert sind nicht etwa geläufige Licht-/Schattenarchive, sondern atmosphärische Intensitäten der Sedimente eines Zeitalters.

 

Die emotional-gedankliche Spannung der Werke von Minyó Szert zeigt auf eindrückliche Weise eine Aufeinanderschichtung der Paradoxien: 


Wie ist die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen zu verankern?

Existiert eine Archäologie der augenblicklichen Gegenwart?

Wie kann die fotografische Präsenz in einer vergangenen Zukunft hergestellt werden,
 die von der Präsenz des Betrachters wieder aktualisiert wird? 

 

Bei der Betrachtung der gebauten Bilder von Minyó Szert entfernen wir uns von der linearen, komparativen Wirklichkeitserfahrung der westlichen Kultur. Der Gestalter baut seine neuen Tafelbilder auf einer schon heute kaum benutzten Technik auf. Wir werden nunmehr nicht lediglich etwas mit etwas vergleichen, wir werden uns auch nicht identifizieren, sondern wir werden in den Mikrokosmos der Bilder einbezogen.

 

Exzerpt aus dem Text Apokryphe Präsenz von Ármin Tillmann